




König Ubu
von Alfred Jarry
Inhalt
Alfred Jarry (1873-1907) hat seinen Ubu mit 15 Jahren in einem Puppentheaterstück geboren, als konsequente Weiterführung einer Schülerparodie, die zwei Mitschüler geschrieben hatten. Die Hauptperson dieser Posse war eine fäkale Verschmelzung von Macbeth und einem skurrilen Physiklehrer. Der junge Alfred war begeistert, möbelte das Stück auf und spann den Faden fort. Mit 23 schließlich fand Jarry in Paris einen Regisseur, der diesen Scherz 1896 groß aufführen wollte. Es kam, wie es kommen musste: Das Stück wurde zum Skandal. Solche Hauptpersonen hatte man noch nicht im Theater gesehen und wollte es auch nicht. Ubu flucht, schreit, köpft, bibbert, betet, stinkt, flieht und rafft.
Warum also der Ärger? Die Handlung wurde hemmungslos bei Shakespeare geklaut: Ubu wird von seiner Frau zu einer Verschwörung angestachelt, stürzt den König, bringt alle um, die ihm in die Quere kommen – bis er schließlich ebenfalls vom Thron gestoßen wird und flieht. Also im Prinzip nichts Neues. Aber Ubu war neu. Einerseits hemmungslos korrupt und grausam, andererseits ein wehleidiger Schisser. Vor allem aber vulgär, schmutzig und ungehobelt. Diese konsequente Zuspitzung macht das Stück zu einem Klassiker und Ubu zu einer zeitlosen parabelhaften Figur. Sie zeigt offen, was unter der glatten Oberfläche so manchen Machtmenschens gärt.
Unter bestimmten Umständen werden solche Leute Diktatoren, Führer oder Präsidenten, unter anderen vielleicht – Hausmeister. »Scheiße!« – genau. (Textquelle: Theater hEXagon Kiel)

Besetzung
Vater Ubu Rudi Reimitz
Mutter Ubu Erika Pedde-Schiedt
Hauptmann Franz Kapinus
Puppe Tanja Gehrig
Regie Uschi Barth
Kritik
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