Gespielt wurden vorrangig dramatische Werke des allseits bekannten Vico von Bülow, kurz ‚Loriot‘ genannt, der seine Dramen selbst folgendermaßen begründet: ‚Infolge mannigfacher Belastungen durch Beruf, Familie und Freizeit ist der Mensch kaum noch imstande, sich auf ein mehrstündiges Bühnenwerk zu konzentrieren. Aus diesem Grunde überschreitet so gut wie keines meiner Dramen eine Länge von fünf Minuten. Damit sind sie dem biologischen Rhythmus von Menschen und weißen Mäusen angepasst.‘
Loriot bezieht die Stoffe seiner Kurzdramen aus Alltagserfahrungen des deutschen Normalverbrauchers. Sein berühmter Knollennasenmann ist die konsequente Fortführung des alt vertrauten deutschen Michels mit seinen Attributen wie Ordentlichkeit, Sauberkeit oder Adrettheit. Die von der Theaterkiste gespielten Szenen im Theaterfoyer, Restaurant bzw. zu Hause wollen nicht moralisieren. Sie beobachten mit reeller Komik das allerkomischste Wesen unseren Planeten: den Alltagsmenschen. Mit spitzer Feder karikiert Loriot, indem er konsequent mit sparsamen, aber treffenden Worten auf das Zentrum von Krisen und Situationen zugeht. Dadurch wirkt er mit seinen Aussagen radikaler als manch grimmiger Kabarettist.
Besetzung
Es spielten: Lu Hutzler, Horst Huth, Markus Münch, Franz Kapinus, Cathriona Siffling, Iris Frey, Otfried Ischen, Eugen Leinberger, Christoph Kaiser, Erika Pedde-Schiedt, Hanne Tschakert, Uschi Barth, Stephan Stock, Delisa Kaiser