Inhalt
Die Sinsheimer Theaterkiste hat in ihrer Bühnenversion die Filmfassung von Arthur Millers „Hexenjagd“ zu Grunde gelegt. Arthur Millers „Hexenjagd“ basiert auf einer historischen Begebenheit: der Hexenjagd von Salem, in der 1692 insgesamt neunzehn als Hexen und Hexer Verurteilte gehängt wurden. Vorgeführt wird eine Gesellschaft, die sich nicht um Aufklärung bemüht, in der die Meinung der Mehrheit zur Wahrheit stilisiert wird und nicht wahr ist, was nicht wahr sein darf. Unter dem Deckmantel der Frömmigkeit begleichen machthungrige Denunziantinnen persönliche Rechnungen. Der Aberglaube der Umwelt wird zum eigenen Vorteil eingesetzt. Alles beginnt damit, dass Abigail Williams sich rächen will, weil John Proctor sie nach einer kurzen Liebesbeziehung verschmäht. Abigail hat die jungen Mädchen von Salem angespornt, ihr verschwörerischer, nächtlicher Tanz wird für die Dorfbewohner zu einer Art Hexensabbath, die Hysterie kennt keine Grenzen mehr.
Und nur noch eine Autorität kann helfen: Ein Konsortium von Richtern reist an, um in langwierigen Prozessen zu klären, wer mit dem Teufel im Bunde ist – und wer nicht. Denunziationen und Beschuldigungen gehören zur Tagesordnung – unter den Angeklagten befinden sich bald auch John Proctor und seine Frau, die ihm schließlich seine Untreue verzeihen konnte. Auch die Richter unter dem Vorsitz von Danforth sind am Wahnsinn beteiligt: wenn sie Geständnisse fordern, um angebliche Schuld zu erlassen, wenn sie Todesstrafen aussprechen, weil ihre Angeklagten die Schuldzuweisung nicht anerkennen. John Proctor wird ihr Opfer – er kann nicht unterschreiben, kann seinen Namen nicht für so viele Lügen hergeben – er ist das Opfer, das den Wahn am meisten entlarvt und beweist, wie jeder in Salem schuldig wurde bei dieser Hexenjagd. Aus Gier, Missgunst, Hass und aus dem ganzen faulen Zauber, der in Gemeinschaften brodelt.